Lasst uns froh und munter sein…

…bald ist Nikolausabend da.

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Das Nikolaus-Fest ist eine Familientradition, die wertevolle Tugenden vermittelt.

Doch nur noch wenige Familien kennen die Geschichte hinter dem Brauch.

Außerdem herrscht einiges an Verwirrung, wer eigentlich Nikolaus war.

Knecht Ruprecht? Santa Claus?

In diesem Artikel erfährst du,

was ursprünglich hinter der Nikolaus-Tradition steht und

wie ihr den Grundgedanken wieder in euer Familienleben aufnehmen könnt.


Um die Herkunft des Rituals zum 6. Dezember ranken sich viele Sagen.

Die traditionelle Befüllung der Schuhe mischt sich aus zwei Erzählungen:

  1. Der großzügige Bischof Nikolaus soll seine Taschen stets mit Obst und Nüssen befüllt haben, um sie unter den Armen zu verteilen.
  2. Das nächtliche Ritual vom Nikolaus ins traute Heim geht auf eine heimliche Spendenaktion an drei halbwaise Mädchen zurück. Eines Nachts habe er heimliche den Mädchen Goldstücke durch’s Fenster geworfen und sie dadurch vor der Prostitution bewahrt. Seine Gaben landeten der Legende nach den Strümpfen oder Schuhen die zum Trocknen über dem Kamin hingen.

Um diesen ehrwürdigen Taten zu gedenken, aber natürlich auch in der Hoffnung auf mildtätige Gaben des Heiligen, stellen Familien seit jeher Schuhe vor die Tür oder hängen Strümpfe über dem Kamin auf (in den USA).


KNECHT RUPRECHT …

… ist der unheimliche Mann mit der Rute; auch als Krampus bekannt.

Er wurde im Laufe der Jahrhunderte von der schwarzen Pädagogik hinzuerfunden, um Kinder unter Androhung von Bestrafung zu motivieren, sich gut zu benehmen. Bis heute wird er dem Nikolaus zur Seite gestellt, wenn dieser um die Häuser zieht und soll Kindern ihr schlechtes Benehmen reflektieren lassen.

⚠️In Anbetracht der Tatsache, dass kleine Kinder nicht aus böser Absicht, sondern meist aus Überforderung und dem Erlegen ihrer Emotionen handeln, mindert dieser Brauch das Selbstwertgefühl der Kinder.


SANTA CLAUS …

… ist der Mann mit langem weißem Bart im roten Anzug.

Bischöfe wie der Heilige Nikolaus, tragen hingegen rote Gewänder, eine Mitra (spitze Kopfbedeckung) und einen Krummstab.

Santa Claus ist ein niederländischer Import vom Sinterklaas nach Nordamerika und wurde vor gut 100 Jahren von Coca Cola berühmt gemacht. Da der 6. Dezember wenigen anderen Migranten bekannt war, wurde der Nikolaus-Brauch auf Weihnachten verlegt. Daher sind die Socken, die sogenannten Stockings, dort ein Weihnachtsritual.


✔️ …Nik’laus ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann…

Der Bischof Nikolaus lebte um das 4. Jahrhundert in Myra (in der heutigen Türkei). Nach seinem Tod wurde er als Heiliger verehrt.

Wie feiert ihr Nikolaus?



Grundsätzlich gilt beim Thema Achtsamkeit: Weniger ist mehr.

Achtsam werden Bräuche natürlich in erster Linie, wenn klar ist, warum gefeiert wird.

  • Lest gemeinsam die Nikolaus-Geschichte.
  • Schaut einen Film.
  • Spielt die Geschichte mit Figuren oder als kleines Theaterstück nach.

Achtsamkeit bedeutet auch, die Umwelt und Gesundheit zu respektieren.

  • Ersetzt die Schokolade mit den traditionellen Gaben des Nikolauses, wie Nüsse, Äpfel oder Trockenfrüchte und eventuell selbstgebackenes Gebäck.
  • Statt Plastikspielzeug freuen sich Kinder genauso über Handgemachtes oder Dinge aus Naturmaterialien.
  • Um der Tradition ganz gerecht zu werden, könntet ihr natürlich auch Gold in die Schuhe legen. Das wäre eine gute Anlage und kommt der Geschichte am ehesten nach, weil das Gold der Legende nach den Waisenmädchen als Mitgift diente und ihnen so eine würdevolle Zukunft ermöglichte. In diesem Fall sollten die Schuhe aber besser nicht vor der Haustür stehen 😉

Der heilige Nikolaus ist als Schutzpatron der Armen bekannt.
Das Nikolausfest steht daher vor allem für Nächstenliebe, Großzügigkeit und Schutz der Schwachen und Kinder.

Kinder lieben es zu helfen und zu geben. Sie haben einen großen Gerechtigkeitssinn.

  • Überlegt, wer die Geschenke wirklich gebrauchen könnte. Kennt ihr Familien, denen es nicht so gut geht?
  • Gibt es Spielzeug, das ihr an andere weiterverschenken könnt?
  • Wen könntet ihr an diesem Abend eine Freude machen und zu euch nach Hause zum Essen einladen?
  • An welche Organisation könntet ihr eine Spende überbringen, bei eure Kinder mit involviert sind? Vielleicht das Tierheim um die Ecke oder dem Obdachlosenheim?


Besonders originell ist die „Sinterklaas“-Tradition in den Niederlanden:

Am Vorabend des 6. Dezembers gibt es in den niederländischen Familien eine ähnliche Bescherung, wie wir sie hierzulade vom Heiligabend am 24. kennen.

Der Unterschied: Die Liebsten dürfen ruhig auf die Schippe genommen werden.

Mittels selbstgeschriebener Gedichte werden amüsante bis peinliche Anekdoten über die Familienmitglieder aufdeckt.

Das sorgt garantiert für einen lustigen und kommunikativen Abend.

Außerdem gibt es eine selbstgebastelte „Surprise“. Sie ist sozusagen ein Vorgeschenk, welches die Spannung zum tatsächlichen Geschenk erhöht.  Es wird z.B. eine Fährte zum Geschenk gelegt oder

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Die Schuhtradition gibt es ebenfalls bei unseren Nachbarn; allerdings ist da die Geschenktradition genau anders herum: Dem Nikolaus ein Geschenk gemacht! Üblich ist ein gemaltes Bild und ein Apfel oder eine Karotte für sein Pferd.



Mein persönlicher Geheimtipp:

Wenn du bereits ältere Kinder hast: Ich liebe das Wichtelprinzip. Jeder Name ist nur einmal im Lostopf und erhält dadurch von einem speziellen Familienmitglied ein Geschenk. So kann sich jeder um seine Person mit voller Liebe und Kreativität kümmern und muss nicht jedem gerecht werden. Ansonsten finde ich den Gedanken wertvoll, an Festen, die bestimmte Werte vermitteln solle, diese mit und nicht nur für die Kinder zu leben.



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